Umwelt

Lebewesen stehen sowohl in wechselseitiger Beziehung zueinander als auch zur Umwelt. Deswegen ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt besonders wichtig, um negative Einflüsse, die auch unsere Umgebung und damit unsere Lebensgrundlage verschlechtern, zu reduzieren.

Streuobstwiesen in Gilching

Frauwiesenweg Richtung Talhof, beim Sportplatz

Seit 2013 existiert die Streuobstwiese mit Blühstreifen direkt neben dem Lehrgarten vom Obst- und Gartenbauverein Gilching e. V. Sie ist für Besucher und Besucherinnen frei zugänglich.

Gautinger Straße, Geisenbrunn

Die Obstbäume befinden sich entlang der Gautinger Straße in Geisenbrunn.

Ringstraße, Geisenbrunn

Ringstraße, Geisenbrunn

Gilchinger Moore

Wie sind Gilchings Moore entstanden?

Der Boden in Gilching wurde durch die verschiedenen Eiszeiten geprägt. Vor allem die Riß- und die Würmeiszeit haben das Landschaftsbild in Gilching beeinflusst. Dabei sind Schuttreste als Endmoränen bis ins Gemeindegebiet vorgedrungen und haben z. B. den Steinberg gebildet. Es sind unter anderem sogenannte Toteislöcher entstanden, die man immer noch im Gemeindegebiet findet (Iohn 1975). Als Toteis, werden Eisblöcke bezeichnet, die sich vom Gletscher lösen. Wenn diese dann von Sand und Schotter bedeckt werden und das Eis langsam abschmilzt bilden sich Hohlräume, die Toteislöcher (Agenda 21; BUND o.J.). Wenn das Wasser nicht abfließen konnte haben sich Seen wie z. B. der Weßlinger See gebildet. An anderen Stellen ist die Fläche verlandet und es entstanden Flach- und später Hochmoore (Iohn 1975). Die Moore in Gilching sind aus solchen Toteiskesseln entstanden.

Teggermoos

Das Teggermoos ist stark verlandet hier findet man vor allem Wiesen- und Ackerflächen.

Görbelmoos

Das Görbelmoos ist ein grundwassergespeistes Niedermoor das sich zu einem Hochmoor (regenwassergespeist) umwandelt. Es umfasst eine Fläche von etwa 15 ha (GeoLIS o.J.) und liegt westlich der Wiesmath. Im Görbelmoos wachsen vereinzelt Laubbäume, wie Birken, Weiden und Erlen (Iohn 1975). Auf der zentralen Fläche des Görbelmoos sind kaum Bäume, hier finden sich z. B. Tofmoose (Sphagnum), Rosmarinheide, Moos- und Rauschbeere oder auch die Schnabelsegge (LfU o.J.).

Wildmoos

Westlich des Görbelmoos ist das Wildmoos. Das Wildmoos ist ein Hochmoor (regenwassergespeist) von ca. 45 Hektar (GeoLIS o.J.). Es hat durch den Torfabbau anfang des 20. Jahrhunderts stark an Mächtigkeit verloren. Nach der Abtorfung ist als sekundärer Bewuchs Birken-Fichten–Gestrüpp entstanden (Iohn 1975). Im Wildmoos zeigen sich, auch durch den Torfabbau bedingt, verschiedene Lebensraummosaike. So gibt es einen Moorwald und Teile mit Torfmoosen und Wollgräsern. Auch Moos- und Heidelbeeren oder Latschen wachsen im Wildmoos (LfU o. J.).

Lage der Moore

Sowohl das Görbel- als auch das Wildmoos befinden sich im Landschaftsschutzgebiet Westlicher Teil des Landkreises Starnberg und sind unter Naturschutz (100.059 Wildmoos; 10000.014 Görbelmoos) gestellt. Außerdem liegen beide Gebiete im FFH-Gebiet 7833-371 Moore und Buchenwälder zwischen Etterschlag und Fürstenfeldbruck.

Renaturierungspläne

Das Landratsamt Starnberg plant eine Renaturierung des Wildmoos. Zur Vorentwässerung und zur Vorbereitung für den Torfabbau wurde das Wildmoos entwässert. Ein Hauptgraben der von Nordosten furch das Moorzentrum in den Kellerbach fließt, leitet dabei Niederschlagswasser ab und führt zu einer Vorentwässerung des Hochmoorkörpers. Das Wildmoos gehört vorwiegend Privateigentümern; der Nordosten des Wildmooses ist eine Staatswaldfläche, 13 Flurstücke sind im Besitz des Landkreises Starnberg, einige Flurstücke sind im Eigentum der Gemeinde Gilching. Um eine weitere Verschlechterung des Moores zu vermeiden, muss der natürliche Wasserhaushalt im Moor wiederhergestellt werden. Dabei müssen die Gräben, die derzeit das Moor entwässern angestaut werden um eine weitere Entwässerung zu vermeiden.

Literatur und Links

Literatur:
Renaturierungsplanung: Siuda, C. (2013): Renaturierungsplanung für das Wildmoos, Landkreis Starnberg. URL: https://www.lk-starnberg.de/media/custom/613_21643_1.PDF?1396924254aufgerufen am 27.07.2020

Links:
https://starnberg.lbv.de/landschaftspflege/unsere-pflegefl%C3%A4chen/wildmoos/
https://starnberg.lbv.de/ornithologie/vogelwelt-im-landkreis-starnberg/görbelmoos/
https://www.zeitreise-gilching.de/geologie/gilchinger-moore/

Literatur:
Iohn, P. (1975): Kiltoahing + Arnisesriet. Landschafts- und Dorfgeschichte der Gemeinde Gilching und Umgebung. Kommissionsverlag Kösel-Verlag, München.
LfU (o.J.): FIS Natur URL: https://www.lfu.bayern.de/natur/fis_natur/index.htm

Agenda 21-Haager Land e. V. ; BUND-Ortsgruppe Haag (o. J. ): Toteiskesselweg im Haager Land. URL: http://www.toteiskessel.de/​​​​​​​ aufgerufen am 22.07.2020

LfU (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Tagfalter (Lepidoptera: Rhopalocera) Bayerns.
Landratsamt Starnberg (o.J.): GeoLIS

Baumfällungen / Baumkataster

Baumfällungen

Die Gemeinde Gilching hat keine Baumschutzverordnung.

Dennoch gilt, Bäume die im Bebauungsplan geschützt sind, dürfen ohne besonderen Grund nicht entfernt werden. Laubfall, Verschattung des Gebäudes oder ähnliches sind keine ausreichenden Gründe um einen im Bebauungsplan geschützten Baum zu fällen.

Informieren Sie sich direkt in der Gemeinde und vergewissern Sie sich, ob ihr Baum im Bebauungsplan geschützt ist.

 Weiterführende Informationen finden Sie unter https://www.justiz.bayern.de/media/pdf/broschueren/220329_stmj_nachbar_gartengrenze_a5_rz+bf.pdf

Baumkataster

In der Gemeinde Gilching gibt es seit dem Jahr 2014 ein Baumkataster.

In einem Baumkataster findet man alle Bäume auf Gemeindeflächen. Die Bäume werden vermessen und mit Hilfe einer Nummerierung eindeutig gekennzeichnet. Die aufgenommenen Bäume werden in regelmäßigen Zeitabständen auf ihren Zustand und auf notwendige Pflegemaßnahmen kontrolliert. Die Pflegemaßnahmen werden dann in einem GIS-basierten System festgehalten, damit genau nachvollzogen werden kann, welcher Baum welche Pflegemaßnahmen braucht.

Das Baumkataster enthält

  • Gemeindeeigene Bäume mit Baumnummern
  • Pflegemaßnahmen wie Totholzbeseitigung oder auch Fällungen

Naturnahe Grabgestaltung

 

 

 

 

 

 

 

 

Naturnahe Grabgestaltung

Friedhöfe sind Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten (ANL 2020). Durch die hohe Versiegelung in Städten und Gemeinden finden Pflanzen und Tiere nur noch schwer geeigneten Lebensraum. Friedhöfe sind mit ihren alten Mauern, Magerrasenflächen, Efeu und vielleicht sogar kleinen Kapellen für viele Tiere Rückzugsraum und wichtiges Trittsteinbiotop. Hier finden Insekten, wie Bienen und Käfer, Fledermäuse und Eidechsen einen Platz (NABU o.J.; Buch & Keil 2020).

Besonders bei der Grabpflege kann jede:r etwas tun, um die biologische Vielfalt auf Friedhöfen zu unterstützen und weiter zu fördern. Pflanzen bieten Lebensraum- und Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge, Vögel etc. Eine Dauerbepflanzung mit insektenfreundlichen Stauden verringert den Pflegeaufwand und fördert die Artenvielfalt. Dabei kann eine jahreszeitlich wechselnde Bepflanzung integriert werden (Bremische Evangelische Kirche 2016; Binder 2017; Stiftung Naturschutz Berlin 2004).

Am Friedhof St. Vitus wurden 2021 Blühflächen angelegt um den Bestand von Insekten, beispielsweise Bienen, zu erhöhen. Damit die Pflanzen auch im nächsten Jahr farbenfroh blühen, wird die Fläche erst nach der Selbstaussaat der Blumen  wieder gemäht.

Informieren Sie sich und tragen auch Sie dazu bei, die ökologische Vielfalt zu erhalten und gleichzeitig Ihren Pflege- und Arbeitsaufwand zu reduzieren.

Quellen
Ihre Ansprechpartnerin

Christine Hammel

Energie/Klima/Umwelt

Rathausplatz 1, Zimmer O1.11

Tel. 08105 3866-73
Fax 08105 3866-5773